Was ist Selbstführung? Im Wesentlichen ist das der Einfluss, den Menschen auf sich selbst ausüben.
Mit Hilfe der Selbstführung kannst du dich besser auf die eigentliche Arbeit konzentrieren. Das gilt nicht nur für Führungskräfte. Doch gerade bei Führungskräften ist im Berufsalltag oftmals keine Zeit, an sich selbst zu arbeiten und die eigenen Kompetenzen zu stärken. Daher ist es ratsam, bereits früh mit dem Thema Selbstführung zu beginnen, auch wenn vielleicht noch gar keine Führungsverantwortung für andere Mitarbeiter:innen vorliegen.
Erfolgreiche Führungskraft durch Selbstführung
Wenn du bereits in Führungsverantwortung bist oder kurz davorstehst, dann mache dir Gedanken darüber, welche Werte dir wichtig sind und was dich als Führungskraft auszeichnet. Beliebte Werte sind z.B. Ehrlichkeit, Respekt, Vertrauen usw.
Übung: deine Werte als Führungskraft
Aufgabe 1: Welche Werte sind dir wichtig? Notiere 3 bis 5 Werte.
Aufgabe 2: Was zeichnet dich als Führungskraft aus? Schreibe 3 bis 5 Punkte auf.
Erfolgreiches Führen benötigt Klarheit
Wenn du ein Team erfolgreich zu einem Hochleistungsteam führen möchtest, muss du zunächst lernen, wie du dich selbst führen kannst. Das Ziel der modernen Führung von Menschen ist es, die Mitarbeiter:innen in der Potentialentfaltung zu begleiten. Als Führungskraft solltest du mit gutem Beispiel vorangehen und dich für deine Werte und Haltung einsetzen. Dazu musst dir über beides bewusst sein und eben bewusst handeln. Als Führungskraft agierst du als Vorbild.
Wenn du für deine eigenen Werte einstehst und das offen kommunizierst, steigert das die intrinsische Motivation, da man mehr auf der menschlichen Ebene arbeitet und sich gegenseitig unterstützt. Reflektiere auch deinen eigenen Führungsstil. Wann reagierst du wie? Und ist es in dem Fall der richtige Führungsstil? Mache dir dazu ruhig immer mal wieder Stichworte. Zum Beispiel wenn eine Situation war, die gut oder schlecht gelaufen ist, dann notiere dir das.
Tipps, um Selbstführung zu lernen
Reflektiere dein Handeln
Notiere dir für die nächsten 6 Wochen, wie du als Führungskraft reagierst und in welchen Situationen. Dazu kannst du dir jeweils 3 Fragen beantworten.
1: Wie habe ich reagiert?
2: War die Reaktion in der Situation angemessen?
3: In welcher Rolle haben sich mein(e) Gesprächstpartner:in in der Situation befunden?
Achte dabei auch auf die Persönlichkeitstypen und die Rollen, die die Mitarbeiter:innen einnehmen. In welcher Rolle waren sie als du wie reagiert hast. Und reagierst du anders, wenn sie in anderen Rollen sind?
Mit Hilfe dieser Selbstbeobachtungen wirst du deiner Selbstführung bereits einen großen Schritt näherkommen.
Reflektiere deine Arbeitsplanung
Notiere dir deinen Tagesplan zum Beginn des Arbeitstages und reflektiere das Ergebnis am Ende des Tages. Stelle dir morgens die folgenden Fragen.
1: Was ist meine Kernaufgabe? Worauf werde ich meinen Fokus legen?
2: Was erwarte ich vom Tag? Welche Stolpersteine sehe ich?
Und am Ende des Tages beantwortest du die nachstehenden Fragen.
1: Was ist heute gut gelaufen?
2: Was ist heute nicht gut gelaufen?
3: Was hat mir heute Freude bereitet?
Reflektiere deine Arbeitswoche
Reflektiere am Anfang einer Arbeitswoche die vorherige Woche. Du kannst die Punkte in drei Kategorien unterteilen, die der Starfish Retrospektive angelehnt sind.
Stop Doing – was habe ich gemacht, was ich nicht mehr machen möchte?
Start Doing – was möchte ich in der kommenden Woche neu ausprobieren?
Continue Doing – was habe ich ausprobiert und möchte ich weiter fortführen?
Und wenn du so reflektiert an deine Arbeitstage und deine Arbeitswoche herangehst, dann beweist du damit deinen Vorbildcharakter. Du setzt damit Automatismen in Gang, die für die erfolgreiche Teamführung notwendig sind. Aber unabhängig von den verschiedenen Modellen und dem Selbstreflektieren ist die wichtigste Methode, die du als Führungskraft einsetzen kannst, einfach mal zu reden.
Download des Arbeitsbuches
Die hier vorgestellten Fragen sind in einem Arbeitsbuch zusammengefasst, das kostenfrei heruntergeladen werden kann.
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