ISA-Modell: Selbstführung für Führungskräfte

Regelmäßige Reflexion durch ISA-Methode für Führungskräfte

Durch regelmäßige Reflexion und gezielte Maßnahmen hilft es, Überlastung zu vermeiden und wirksamer zu führen.

Kennst du das Gefühl, am Ende der Woche erschöpft zu sein und trotzdem nichts geschafft zu haben? Wenn der Kalender voll ist und der Kopf überquillt, ist es Zeit, die eigenen Prioritäten zu hinterfragen. Denn: Produktivität bedeutet nicht automatisch Wirksamkeit oder Erfüllung.

Eine bewährtes Tool zur Selbstreflexion und Selbstführung, das dabei helfen kann, wieder in die Balance zu finden, ist das ISA-Modell. Es liefert eine einfache, aber wirkungsvolle Struktur, um Selbstführung im Alltag bewusst zu gestalten. Besonders für Menschen mit hoher Verantwortung.

Was ist das ISA-Modell?

ISA steht für

  • Ich
  • Soziales
  • Arbeit

Diese drei Lebensbereiche sollten in Balance sein, um langfristig gesund, wirksam und erfüllt zu leben und zu führen.

Der Gedanke: Wer dauerhaft nur einen Bereich erfüllend lebt, gerät früher oder später aus dem Gleichgewicht.

Das Modell eignet sich besonders für Menschen mit hoher Verantwortung. Denn wer andere führen will, muss zuerst lernen, sich selbst gut zu steuern.

Wie funktioniert das Modell in der Praxis?

Der Einstieg beginnt mit einer ehrlichen Selbstreflexion:

  • Wie zufrieden bin ich aktuell mit jedem der drei Bereiche?
  • Wo besteht Handlungsbedarf?

Bewerte jeden Bereich auf einer Skala von 1 (sehr unzufrieden) bis 10 (vollkommen zufrieden). Ziel ist nicht Perfektion, sondern das Erkennen und Ausgleichen von Schieflagen.

Dieser Reflexionsprozess wiederholt sich regelmäßig: Kleine Anpassungen führen Schritt für Schritt zu mehr Ausgeglichenheit. In vielen Coachings hat sich gezeigt: Allein das Sichtbarmachen der Ungleichverteilung zwischen Ich, Sozialem und Arbeit kann schon erste Veränderungen anstoßen.

I wie Ich – Raum für Regeneration und Klarheit

Der Bereich „Ich“ umfasst:

  • Mentale und körperliche Gesundheit
  • Schlaf, Bewegung, Hobbys
  • Zeit für sich selbst

Im Bereich „Ich“ geht es um die eigene physische und mentale Gesundheit. Zeit für sich selbst, Schlaf, Bewegung, Hobbys, all das zählt dazu. In stressigen Projektphasen kommt diese Säule oft zu kurz. Doch wer sich nie um sich selbst kümmert, hat auch wenig Energie für andere.

Beispiel aus dem Coaching: Eine Klientin in einem Coaching erkannte durch das ISA-Modell, dass sie seit Monaten keinen einzigen Abend nur für sich gehabt hatte. Gemeinsam wurde eine einfache Maßnahme entwickelt: Ein fester Abend pro Woche ohne Termine. Schon nach wenigen Wochen stieg ihre Bewertung des Ich-Bereichs von 3 auf 6 und das zeigte sich auch in ihrem Führungsverhalten.

S wie Sozial – Beziehungen bewusst gestalten

Der soziale Bereich umfasst:

  • Partnerschaft, Freundschaften, Kolleg:innen
  • Echte Gespräche statt ständiger Erreichbarkeit

Führung ist Beziehungsarbeit. Auch privat. Im sozialen Bereich geht es um Begegnungen, Austausch und Verbindung: mit dem Partner, mit Freunden, mit Kolleg:innen. Wer ständig erreichbar ist, aber kaum echte Gespräche führt, verliert schnell den Kontakt zu sich und anderen.

Das ISA-Modell hilft hier, gezielt auf das eigene Beziehungsumfeld zu schauen: Welche Kontakte tun mir gut? Wo fehlt Austausch? Wer in diesem Bereich Defizite erkennt, kann bewusst gegensteuern. Durch regelmäßige Treffen, kurze Check-ins oder auch durch das bewusste Pflegen einer vernachlässigten Freundschaft. Soziale Kontakte kommen gerade in stressigen Arbeitsphasen oft zu kurz. Hier gilt: genau wie Aufgaben im Beruf ist auch das Pflegen der Kontakte ein To-Do.

Tipp: Plane soziale Kontakte wie berufliche Termine. Ein fester Kalendereintrag für einen Freundschafts-Check-in kann Wunder wirken.

A wie Arbeit – Klar fokussieren, statt nur reagieren

Der Bereich Arbeit umfasst:

  • Prioritäten setzen
  • Aufgaben delegieren
  • Arbeit mit den eigenen Werten abgleichen

Der Bereich „Arbeit“ ist bei vielen überrepräsentiert. Mails, Meetings, Deadlines; alles ist eilig. Doch nicht jede Aufgabe ist auch wichtig. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig zu reflektieren: Was zahlt auf meine Ziele ein? Welche Aufgaben kann ich delegieren? Wo sind meine Prioritäten und Stärken?

Wer den Fokus auf wirkungsvolle Arbeit legt, statt nur auf das Abarbeiten aller To-do’s, gewinnt Klarheit. Das ISA-Modell fragt dabei auch: Passt meine Arbeit zu meinen Werten? Erfüllt sie mich oder frustriert sie mich?

Beispiel aus dem Coaching: Ein Klient, der seine Arbeit mit einer 4 bewertete, merkte in der Reflexion, dass seine Aufgaben nicht zu dem passten, was ihm wirklich wichtig war. Durch gezielte Reflexion und ein Re-Design seiner Rolle fand er wieder Sinn. Ohne den Job zu wechseln.

Schritt für Schritt zur Balance: Reflexion, Aktion, Wiederholung

Das ISA-Modell ist kein einmaliges Tool, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Es lebt von der Wiederholung: Reflektieren, Verstehen, Verändern. Zum Beispiel als Wochenritual:

  • Wo stehe ich gerade?
  • Was fehlt?
  • Was kann ich diese Woche tun, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen?

Fazit: Erfolgreiche Führung beginnt mit Selbstführung

Das ISA-Modell ist keine Wunderformel, aber ein kluger Kompass. Es erinnert dich daran, dass erfolgreiche Führung mehr ist als To-do-Listen abzuarbeiten. Sie beginnt bei dir selbst und gelingt besser, wenn du regelmäßig prüfst, ob dein Dreieck noch im Gleichgewicht ist.

Wer das ernst nimmt, lebt nicht nur gesünder, sondern führt auch klarer, menschlicher und nachhaltiger. Und genau das brauchen moderne Teams heute.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum ISA-Modell für Selbstführung

Was ist das ISA-Modell?

Das ISA-Modell ist ein Reflexions- und Strukturierungswerkzeug zur Selbstführung. Es hilft dabei, die drei zentralen Lebensbereiche IchSoziales und Arbeit in Balance zu bringen – besonders für Führungskräfte mit hoher Verantwortung.

Für wen eignet sich das ISA-Modell?

Das Modell richtet sich an Führungskräfte, Selbstständige und Menschen mit hoher beruflicher oder privater Verantwortung, die ihre Selbstführung verbessern und Überlastung vermeiden möchten.

Wie funktioniert das ISA-Modell in der Praxis?

Durch regelmäßige Selbstreflexion bewertest du deine Zufriedenheit in den Bereichen Ich, Soziales und Arbeit auf einer Skala von 1 bis 10. Ziel ist es, Ungleichgewichte zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

Warum ist Balance zwischen Ich, Sozialem und Arbeit wichtig?

Ein Ungleichgewicht – z. B. zu viel Fokus auf Arbeit – kann langfristig zu Stress, Erschöpfung und Unzufriedenheit führen. Das ISA-Modell hilft, rechtzeitig gegenzusteuern und nachhaltige Leistungsfähigkeit zu sichern.

Wie oft sollte ich das ISA-Modell anwenden?

Ideal ist eine wöchentliche oder monatliche Reflexion. Das Modell lebt von der Wiederholung: Reflektieren – Verstehen – Verändern.

Kann ich das ISA-Modell auch ohne Coach anwenden?

Ja. Das Modell ist so konzipiert, dass es auch allein im Alltag genutzt werden kann – z. B. als Wochenritual. Ein:e Coach:in kann jedoch zusätzliche Impulse und Perspektiven bieten.

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