Ein Hochleistungsteam zeichnet sich dadurch aus, dass es eine sehr gute Form der Zusammenarbeit gibt. Neue Herausforderungen werden gemeinsam angegangen, Innovationen hervorgebracht und man ist bereit, den letzten Schritt zu gehen. Ein Hochleistungsteam ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Eine Gruppe von Personen, die gemeinsame Ziele verfolgen und offen miteinander kommunizieren. Das gegenseitige Vertrauen ist sehr ausgeprägt.
Wir werden Dir die Eigenschaften eines Hochleistungsteams vorstellen. Zudem nennen wir Dir die 10 Merkmale, an denen Du ein Hochleistungsteam erkennen kannst. Zum Abschluss bekommst Du noch zwei Tipps, wie Du Deinem Team Hochleistung ermöglichst.
Hochleistungsteam Definition
Hochleistungsteams zeichnet aus, dass sie eine einheitliche Vision und gemeinsame Ziele haben. Das größere Ziel schweißt das Team zusammen und lässt neue Dynamiken entstehen. Es dient zur Motivation und zum Ansporn, sich kontinuierlich zu verbessern.
Erfolge werden gemeinsam errungen. Einzelne Teammitglieder ordnen sich dem Teamerfolg unter. Und bei Misserfolg sucht ein Hochleistungsteam keinen Schuldigen, sondern arbeitet zusammen an einer Lösung.
Die Leistungen eines Hochleistungsteams sind nachhaltig und wertschöpfend. Das Team ist nicht nur auf einen kurzfristigen Erfolg aus. Die gute Team-Performance kann über einen (sehr) langen Zeitraum konstant aufrecht gehalten werden.
10 Hochleistungsteam Merkmale
1. Ausgeprägtes WIR-Gefühl
Mit der Zeit entsteht in Teams und in Organisationen im Allgemeinen eine Kultur der Zusammenarbeit. Diese lässt sich sowohl an unsichtbaren als auch an sichtbaren Merkmalen festmachen und erkennen. Zu den sichtbaren Merkmalen gehören beispielsweise die Arbeitsergebnisse, der Umgang miteinander und Verhaltensweisen. Die unsichtbaren Merkmale beinhalten dagegen Punkte, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Doch sie sind bewusst oder unbewusst in jedem Hochleistungsteam vorhanden und fördern die Zusammenarbeit. Diese Prinzipien und Werte der Zusammenarbeit stellen die Grundlage für die sichtbaren Merkmale dar.
2. Gemeinsame Vision
Das Team muss eine einheitliche und gemeinsame Vision haben. Zudem ist es wichtig, dass die Vision nicht nur von der Marketingabteilung ausgedacht und an die Wand gehängt worden ist. Jede(r) im Team muss sich mit der Vision identifizieren können. Die Vision muss die tragende Kraft des Teams, der Abteilung oder des Unternehmens sein. Nur so kann die Vision zur Motivation beitragen. Und nur so lassen sich gute Ziele definieren, die auf die Vision einzahlen. Die Vision dient zur Orientierung und der Richtungsweisung. Ist die Vision nicht gut, sind es die Ziele auch nicht. Und ganz schnell ist ein Team dann orientierungslos und treibt vor sich hin. Auf der anderen Seite: ist die Vision klar, ermöglicht sie eine schnellere Abstimmung.
3. Gemeinsame Ziele
Die Vision ist das übergeordnete Ziel, welches das Team erreichen möchte. Die Vision ist vom Team formuliert und bedient sich der Sichtweise des Kunden. Aus der Vision – aus dem übergeordneten Ziel – lassen sich ein bis mehrere Ziele definieren. Diese müssen alle für sich einzeln valide sein. Das Team muss sie erreichen wollen. Die Ziele können dabei SMART formuliert sein. Oder das Team bedient sich OKRs. Wichtig ist allein, dass die Ziele relevant und vom Team im Einklang mit der Vision gesetzt worden sind.
Zielvereinbarungen werden allerdings nicht dabei helfen, aus einer Gruppe von Personen ein Hochleistungsteam zu formen. Auch hier gilt: Zielvereinbarungen müssen vom Team ausgehen und mit der Vision und den Teamzielen im Einklang stehen.
4. Hohe Kommunikationsbereitschaft
Im Team muss eine offene und wertschätzende Kommunikationskultur vorliegen. Probleme müssen offen und schnell angesprochen werden können. Zudem muss es auch möglich sein, dass sich Teammitglieder:innen über private und berufliche Themen austauschen. Hochleistungsteams zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie fachübergreifend aufgebaut sind. Die Cross-funktionalen Teams haben die jeweiligen Kompetenzen im Team besetzt, die das Team benötigt, um die Ziele zu erreichen. Durch direkte Absprachen im Team, werden Entscheidungswege deutlich verkürzt. Dazu kommt, dass sich die Teammitglieder:innen aus den unterschiedlichen Disziplinen mehr austauschen als zuvor und die Arbeit der anderen Abteilungen besser verstehen lernen. Sie eignen sich eine eigene fachübergreifende Sprache an. Und sie teilen ihr Wissen interdisziplinär. Unter dem Strich bleibt dadurch mehr Zeit für die Erledigung der operativen Aufgaben.
5. Offene Erwartungen im Team
Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, ist eine offene und transparente Kommunikation im Team wichtig. Hinzu kommt, dass die Teamitglieder wissen sollten, was die anderen benötigen. Dies kann gemeinsam in Team-Workshops erarbeitet werden. Manche Hochleistungsteams haben in Team-Workshops Flipchart-Tapeten entwickelt, auf denen ihre Erwartungen festgehalten sind. Sie nutzen dies, um sich ein Bild von sich als Team zu machen. Die Flipchart-Tapete ist dann der Ort, auf dem die Team-Regeln und die Team-Vision festgehalten werden.
Andere Teams nutzen dafür ein Wiki-System. Oder halten die Teamregeln und Erwartungen auf andere Weise fest (zum Beispiel in einem Google Docs oder in MS Word). Hier ist ein Muster eines Team-Vertrags, der im Rahmen eines Team-Workshops ausgearbeitet wird:
Für jedes Team müssen die passenden Spalten und Informationen hinterlegt werden.
6. Wertschätzender und gleichberechtigter Umgang
Den Mitarbeitenden muss Zeit und Raum für Entwicklungen gegeben werden. Wenn Du Deinem Team Hochleistung ermöglichen möchtest, dann gib dem Team mehr Zeit zur Reflexion und kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsabläufe und der Zusammenarbeit. Zudem müssen sich die Teammitglieder sicher fühlen können, eigene Ideen oder Kritik zu äußern. Unwissenheit darf kein Spott oder Hohn entgegengebracht werden. So entsteht eine psychologische Sicherheit, die elementar für die Entstehung eines Hochleistungsteams ist. Teams, in denen jeder offen sprechen kann und wertgeschätzt wird, profitieren von den unterschiedlichen Meinungen und Ansichten der Teamrollen.
7. Kompetente Führung
Förderung der Selbstorganisation. Warum? Ein Hochleistungsteam zeichnet sich durch eine höhere Entscheidungsfreiheit aus. Dies fördert die Motivation und die Kompetenzen der Teammitglieder. Für eine Führungskraft (auch Projektleiter:in oder Teamleiter:in) bedeutet das: das Team auch mal machen lassen. Und vor allem: vertrauen. Lies hier weiter, wie Du Vertrauen bei virtueller Führung aufbaust.
8. Humor
Spaß bei der Arbeit. Ist das in Deinem Unternehmen erlaubt? Wenn ja, ist das eine sehr gute Basis, um ein Hochleistungsteam aufzubauen.
9. Echte Lernkultur
Eine echte Lernkultur entsteht, wenn sich das Team Zeit für regelmäßige Reflexion und für kontinuierliche Verbesserungen gibt. Im agilen Kontext wird dieser Teil der Teamentwicklung Retrospektive (lies hier: Retrospektive mit mehreren Teams durchführen) genannt. Das Ziel dabei ist, dass sich das Team selbst Gedanken dazu macht, wie die Arbeitsergebnisse verbessert werden können. Dies kann zum Beispiel in einem Ausbau des Wissensaustauschs geschehen. Oder indem Arbeitsabläufe optimiert werden.
10. Fehlerkultur
Offener Umgang mit Fehlern. Das bedeutet: Fehler machen und daraus lernen ist eine Bedingung dafür, sich stetig zu verbessern und zu einem Hochleistungsteam zu werden. Dadurch entstehen neue Lösungsansätze und Innovationen. Eine Kultur der Angst hingegen, hemmt diese Innovationsfreude. Wenn Teammitglieder keine Sanktionen befürchten müssen, wenn mal ein Fehler passiert, entsteht ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen.
Zusammenfassung
Teams haben es zum großen Teil selbst in der Hand, zu einem Hochleistungsteam zu werden. Sie benötigen dafür vor allem Unterstützung durch die Team-Leitung und der Organisation. Es müssen Freiräume geschaffen werden, damit sich das Team entfalten kann.
Zwei Bedingungen für ein Hochleistungsteam
- Das Team muss für sich passende Wertevorstellungen entwickeln. Die Teamregeln müssen vom Team selbst definiert und Erwartungen offen ausgesprochen werden. Ein Prozess zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung muss geschaffen sein.
- Die Team-Führung muss Freiräume schaffen und dem Team die Entwicklung zum Hochleistungsteam ermöglichen. Dazu muss Vertrauen in das Team aufgebaut werden und das Team wiederum muss die Kontrolle über den eigenen Erfolg selbst in die Hand nehmen können.
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